Die Lehre Liechtenauers, unsere Grundlage

 

Zitate aus der Transkription Peter von Danzig 44A 8:

 

"... Das Sprechfenster ist ebenfalls eine Hut, in der du äußerst sicher stehen kannst. Die Hut ist der Langort und ist die edelste und beste Verteidigung am Schwert. Wer daraus richtig zu fechten vermag, der zwingt mit ihr den Gegner, daß er sich unfreiwillig schlagen lassen muß. ..."

 

"... Wenn du im Zufechten zu ihm kommst, sollst du weder stillstehen und auf seine Hiebe sehen, noch darauf warten, was er gegen dich ficht. ..."

 

"... Wenn du im Zufechten zu ihm kommst, mach das, was du fechten willst, mit der ganzen Kraft deines Körpers. Schlag ihm im Näherkommen zum Kopf und zum Körper und bleib ihm mit dem Ort vor dem Gesicht oder der Brust. ..."

 

"... wenn du im Zufechten zu ihm kommst, du stets mit einem Hieb oder Stich mutig und furchtlos diejenige der vier Blößen angreifen sollst, zu welcher du am besten gelangen kannst. Achte nicht darauf, was er tut oder ficht. Damit zwingst du ihn, zu versetzen. Sobald er versetzt hat, such in der Versatzung mit dem Winden an seinem Schwert die nächste Blöße. ...."

 

"... Wenn du aber versetzen willst, so tu dies mit einem Hieb oder Stich und bemüh dich, »indes« mit dem Ort die nächstgelegen Blöße zu erreichen. Solcherart kann dich kein Meister schlagen ohne Schaden zu nehmen. ..."

 

"... Es gibt zwei Angriffsarten, mit denen man die Blößen erreichen kann. Zum einen kann man sie aus dem Zufechten mit dem Nachreisen und dem Zustoßen mit dem Langort erreichen. Zum anderen soll man sie mit den acht Winden erreichen, wenn einer dem anderen ans Schwert gebunden hat. ..."

 

"... Das Fühlen und das Wort »indes« stellen die größte und beste Kunst des Schwertes dar. Wer ein Meister des Schwertes ist oder sein will, aber das Fühlen nicht beherrscht und außerdem die Bedeutung des Wortes »indes« nicht verstanden hat, der ist kein Meister, sondern nur ein Büffel des Schwerts. ..."

 

"... »Indes« dupliert, »indes« mutiert, »indes« wechselt durch, »indes« läuft durch, »indes« nimmt den Schnitt, »indes« ringt, »indes«
nimmt das Schwert, »indes« tut, was dein Herz begehrt. »Indes« ist ein scharfes Wort, mit dem alle Meister des Schwertes verwundet
werden, die dieses Wort weder kennen noch verstehen. Das ist der Schlüssel zur Kunst. ..."

"... Deshalb bemüh dich, daß du das Fühlen und das Wort »indes« gut verstehst und beachtest, denn aus diesen zwei Dingen entspringt alle Kunst des Fechtens. ..."

 


Die historische Deutsche Fechtschule

Johannes Liechtenauer
Johannes Liechtenauer

 

 

Bekannte Autoren von weiteren historischen Fechtbüchern in

der Tradition Liechternauers sind neben

 

  • Hans Talhoffer,
  • Albrecht Dürer,
  • Johannes Lecküchner,
  • Paulus Hector Mair,
  • Hanko Döbringer (ein Pfaffe und wohl persönlicher Schülers Liechtenauers, der um 1389 eine umfangreiche Sammelhandschrift angelegt hat,), sowie 
  • Sigmund Ringeck (mit einer Handschrift aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erster Bearbeiter der Fechtlehre Liechtenauers),
  • Peter von Danzig,
  • Paulus Kal,
  • Joachim Meyer und
  • Meister Ott Jud.

 


Die "Rote Fechtbibel"

 

Wir verwenden vornehmlich die Transkription von Dierk Hagedorn von dem

Fechtbuch des

 

Peter von Danzig

 

als Grundlage der Fechtlehre von Johannes Liechtenauer, wobei immer wieder Überprüfungen der Lehre in anderen Quellen stattfinden.